Hannover, 30. September 2012 | Im September 2012 habe ich ein Praktikum in der Kanzlei Herfurth & Partner absolviert. Insbesondere die internationale Ausrichtung bietet Studenten der Rechtswissenschaften die Möglichkeit über die Theorie des Studiums hinaus einen Einblick in die anwaltliche Praxis des Wirtschafts- und Unternehmensrechts zu erhalten. Als eine der renommiertesten Kanzleien in Niedersachsen ist Herfurth & Partner auf vielen Rechtsgebieten aktiv und besitzt durch die Alliuris- Group Partnerkanzleien in Europa, Asien, Nord- und Südamerika. Praktikanten erhalten dadurch auch die Möglichkeit, sich mit fremden Rechtsordnungen auf der ganzen Welt zu beschäftigen.

Zum Beginn des Praktikums konnte ich einen Anteilsübertragungsvertrag zwischen zwei Gesellschaftern einer GmbH entwerfen. Mit einer Anzahl von über einer Million ist die GmbH die mit Abstand häufigste Gesellschaftsform in Deutschland und wird nicht nur von kleinen und mittelständischen Unternehmen gewählt. Auch Unternehmen mit mehreren hunderttausend Mitarbeitern sind als GmbH organisiert. Zudem ist fast allen modernern Rechtsordnungen eine ähnliche Rechtsform bekannt, die den Gesellschaftern eine Haftungsbeschränkung auf das Einlagevermögen bietet, so gibt es etwa in Brasilien die „Limitada“ oder in Frankreich die „Société à responsabilité limitée“. Daher ist das GmbH- Recht nicht nur für Studenten die einen Wirtschaftsrechtlichen Schwerpunkt gewählt haben von großer Relevanz.

Des Weiteren bot sich mir die Möglichkeit, einen Fall zum Kaufrecht der Vereinten Nationen (CISG) zu bearbeiten. Insbesondere vor dem Hintergrund der Globalisierung und der Exportorientierung der deutschen Wirtschaft, hat das Vertragswerk stark an Bedeutung gewonnen. Derzeit sind 57 Staaten, darunter viele wichtige Industrienationen, dem Vertrag beigetreten, weshalb inzwischen 70% des deutschen Exportes mit Mitgliedsstaaten des UN- Kaufrechts abgewickelt wird. Das CISG weist einige Unterschiede zum BGB auf. So findet sich dort nach anglo- amerikanischem Vorbild eine verschuldensunabhängige Haftung für Leistungsstörungen, zugleich wird der Schadensersatz im seinem Umfang jedoch auf den vorhersehbaren Schaden für den Vertragspartner begrenzt. Obwohl die Materie in der Praxis sehr relevant ist, wird diese im Rahmen des Studiums fast vollständig vernachlässigt. Umso wichtiger ist es daher für Studenten, die den Schwerpunkt Wirtschaft oder Unternehmen gewählt haben, möglichst frühzeitig einen Einblick in die Thematik zu gewinnen.

Neben vielen weiteren Aufgaben, die ich im Bereich des Wirtschafts-, Unternehmens- und Arbeitsrechts bearbeiten konnte, wurde ich häufig in die Bearbeitung laufender Mandate der Kanzlei eingebunden. Im Alltag fühlte ich mich daher weniger als Praktikant, sondern vielmehr als Mitglied des Teams. Die studentische Arbeit ist oft von der Auseinandersetzung mit Fragestellungen geprägt, die eher theoretischer Natur sind, während der in der Praxis oft wichtigere Teil der Prozessführung- oder taktik vernachlässigt wird. Durch das Praktikum bei Herfurth & Partner habe ich gelernt, wie das theoretisch Erlernte in der Realität umgesetzt wird und habe dadurch einen wichtigen Anstoß für mein weiteres Studium erhalten.

Jan Philipp Augustin

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